netatmo Wetterstation NWS01 für Windows Phone, Android, iPhone&iPad

(29.05.2013 08:00 CET)

Wettervorhersagen sind seit Anbeginn der Smartphones und PDAs eine der beliebtesten Kategorien von Apps. Teilweise fest ins System integriert, in jedem Fall aber auf allen mobilen Plattformen durch ein Riesenangebot von Apps nachrüstbar, kaum ein Gerät und kaum ein anderer, der diese nicht zur Planung seiner Aktivitäten nutzt. Eines haben die Apps gemeinsam: Sie beziehen Ihre Aussagen über Datenbanken und Dienste im Internet, die eine gewisse Genauigkeit und Verlässlichkeit haben, aber sie bieten keine echten Live-daten. Und Wetterstationen, die beispielsweise im WLAN hängen, hatten bisher keine Apps für Windows Phone. Dank der offenen Programmierschnittstelle hat sich dies mit Netatmo nun endlich geändert, denn für die im Handel für knapp 170,- Euro erhältliche Hardware gibt es auch eine kostenlose App in Windows Phone Store, die die erhobenen Daten darstellen kann.

Netatmo besteht aus mehreren Komponenten: Zur Aufnahme von Echtdaten befinden sich im Lieferumfang ein Innenmodul, das Luftfeuchtigkeit, Temperatur, CO2-Gehalt der Luft, Luftdruck und Lautstärke aufnimmt. Dieses muss in das eigene WLAN eingebunden werden (was durch Anschluss an einen PC oder Mac via USB-Kabel und eine Web-Oberfläche kinderleicht geht). Zusätzlich gibt es einen Aussensensor, der Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufnimmt und diese per Funk an die Basisstation meldet.

Designmässig sind beide Module ein Hingucker: bestehend aus weissem Plastik und rauhem Alu sind die beiden röhrenförmigen Gebilde nahezu überall unterzubringen und rufen schnell Nachfragen über deren Aufgabe hervor. In der Basisstation befindet sich noch eine beleuchtete Leiste, die bei manuellen Messungen, die durch Drücken des oberen Ende ausgelöst werden können, aufleuchtet. Spacig!

Ein wenig undurchdacht allerdings scheint die Aussenstation: Schon die Warnung, sie nicht direkter Sonne oder Regen auszusetzen, deutet darauf hin: Bei einem Aussensensor erwartet man, dass er abgedichtet ist und möglichst ohne Einschränkungen da platziert werden kann, „wo das Wetter ist“. Pustekuchen: keine Zertifizierung nach einer der Normen, der Sensor kann nur geschützt platziert werden. Das hat – neben dem unguten Gefühl, dass auch Feuchtigkeit Schaden anrichten könnte – auch einen funktionalen Nachteil: die echte Außentemperatur beispielsweile wird durch die Montage an der Hauswand (bei mir unter einem Balkon) verfälscht, denn im Winter ist es dort wärmer, im Sommer kühler als auf freier Fläche.

Die Basisstation sendet die innen und aussen erhobenen Daten an den Netatmo-Server, von wo sie nach Anmeldung mit einem kostenlosen Netatmo –Konto sowohl per Webbrowser auf PC oder Mac als auch per App auf einem Windows Phone, auf iOS- und Android-Geräten abgerufen werden. Keine Frage: Im Gegensatz zu einem auf der Basis selber laufenden Service ist man als Anwender davon abhängig, dass dieser Dienst weiter betrieben wird. Auf der anderen Seite liegt die Verantwortung für die Infrastruktur nicht beim Benutzer, der mit deren Einrichtung und Wartung wahrscheinlich auch überfordert wäre.

Neben den manuell auslösbaren Messungen werden in regelmäßigen Abständen automatisch  die Werte an das Netatmo-Konto übermittelt, was dazu führt, dass für alle Werte Statistiken angezeigt werden können.

Die Windows Phone App ist noch recht rudimentär und zeigt nur die aktuellen Werte auf Kacheln an, durch aus Tippen auf eine der Kacheln gelangt man dann in die Übersicht und kann den Werteverlauf über die Zeit ansehen. Live-Kacheln einzelner Werte sind ebensowenig vorgesehen wie die Möglichkeit, Warnungen zu definieren und zu empfangen. Die iOS- und Android-Version bieten diese Funktionen bereits.

Die Warnungen, die als Push-Mitteilungen an unterstütze Geräte (iOS, Android) gehen, bieten eine zusätzliche Nutzungsdimension. Während netatmo primär als Live-Wetterstation fungiert, kann sie durch die Alarme für Handlungsempfehlungen genutzt werden. Der CO2-Wert ist über 1000? Fenster auf, aber schnell! Die Aussentemperatur ist geringer als 3 Grad? Früher aus dem Haus, man muss die Scheiben freiratzen! Man ist im Urlaub, und die Lautstärke geht deutlich über das „Ruheniveau“ hinaus? Vielleicht sollten die Nachbarn mal schauen, ob Einbrecher zugange sind. 

Ein Hinweis noch: Der CO2-Wert wird automatisch kalibriert. Das führt dazu, dass er beim Anschluss des Gerätes die ersten fünf bis sechs Stunden sehr hoch ist, und plötzlich dann bei guter Luft zwischen 400 und 500 liegt. Ein wenig Geduld also!

Preis:

Die Windows Phone App kostenlos im Windows Phone Store hier.

Hardware für EUR 169,- hier.

Fazit:

Auch ohne die Alarme ist Netatmo eine lohnende Investition, denn kein anderes System erlaubt einen Live-Blick auf das Wetter zuhause. Natürlich kann man so etwas auch mittels einer einfachen Wetterstation realisieren, nur hat man dann nicht die Möglichkeit, diese schnell von überall aus abzulesen. Zu hoffen ist, dass die Entwickler der Windows Phone App (die nichts mit Netatmo zu tun haben), noch Themen wie Live-Kacheln und Alarme mit aufnehmen, denn dann sind alle Funktionen nutzbar.

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